Geschichte der Klamm Kaprun

icon-1c-sigmund-thun-klamm-kaprun

Die Felshöhe des Bürgkogels

Die Geschichte

Die Felshöhe des Bürgkogels, die an der rechten Flanke der Klamm Kaprun inmitten der Talenge emporragt, bot den ersten Siedlern des Kaprunertales vor ca. 4.000 Jahren Schutz. Die bronzezeitliche Nutzung des Kupfers dürfte die Grundlage der Besiedlung gewesen sein. Die Klamm sicherte den Bewohnern des Bürgkogels über 3.000 Jahre lang die Westseite ihres Siedlungsgebietes.

Durch archäologische Grabungen konnte auch der Nachweis einer keltischen Wallanlage aus dem 5. Jahrhundert vor Christus und Reste spätantiker sowie mittelalterlicher Befestigungsanlagen gefunden werden, die auf eine Besiedelung bis ins 12. Jahrhundert hinweisen. Im 15. und 16. Jahrhundert bildete sich eine eigenständige Agrarkultur mit Hofwirtschaft, die der Kulturlandschaft ihr heutiges Gepräge verleiht.

Neben der Landwirtschaft war der Holzreichtum des Tales wichtig. Die Sigmund Thun Klamm wurde daher bereits in den vergangenen Jahrhunderten zum Flößen benutzt. Im Klammfels eingehauene Zeichen und Jahreszahlen weisen auf die Arbeit der Holzknechte hin.

icon-1c-sigmund-thun-klamm-kaprun

Talstufen eines der beliebtesten Tauerntäler im Pinzgau

Die Erschließung

1890 wurde der Kapruner Pionier Nikolaus Gaßner mit der Errichtung eines Fahrweges von Zell am See bis zum Mooserboden beauftragt. Damit begann die touristische Entwicklung des Kaprunertales, das mit seinen imposanten Talstufen eines der beliebtesten Tauerntäler im Pinzgau wurde.

Im Jahre 1893 wurde die Klamm Kaprun als Attraktion durch eine Holzsteganlage nach Plänen von Nikolaus Gaßner erschlossen und erhielt ihren heutigen Namen nach dem Stadthalter von Salzburg Sigmund Graf von Thun (gestorben 1898). Bei seinem ersten Klammbesuch hatte er tief beeindruckt den Satz „Tosend und mächtig strömen uns die Fluthen entgegen“ geprägt. Bereits 1934 wurde die Klamm zum Naturdenkmal erklärt.

1938 wurde die Steganlage aufgelassen, denn die Nutzung der Wasserkräfte des Kaprunertales rückten in den Vordergrund.

icon-1c-sigmund-thun-klamm-kaprun

Verein zur Schaffung spezieller Fremdenverkehrseinrichtungen in Kaprun - Zell am See

Über 30 Jahre VSF-Kaprun

Der VSF-Kaprun, Verein zur Schaffung spezieller Fremdenverkehrseinrichtungen in Kaprun – Zell am See, nahm 1991 seine Arbeit auf, mit dem Ziel die Steganlage durch die Sigmund Thun Klamm im Kapruner Tal wieder zu errichten.

Die Planung sah vor, die Steganlage entlang der Route der 1938 aufgelassenen Anlage wieder zu errichten.

Im Frühjahr 1992 wurden die Arbeiten begonnen und die Firmen Holzbau Riedlsperger und Schlosserei Jäger mit der Errichtung beauftragt. Bereits im August konnte die Klamm Kaprun für die Besucher frei gegeben werden.

icon-1c-sigmund-thun-klamm-kaprun

Erfrischendes Naturspektakel Sigmund Thun Klamm

icon-1c-sigmund-thun-klamm-kaprun

Was ist ein Kolk?

Wer war Sigmund von Thun und Hohenstein, dass eine Klamm nach ihm benannt wurde? Und warum schimmert das Wasser der Kapruner Ache in den Edelsteinfarben smaragdgrün und türkisblau? Eine Wanderung durch die Sigmund Thun Klamm ist nicht nur ein erfrischendes Aus-flugserlebnis für die ganze Familie, sondern auch eine spannende Zeit- und Wissensreise, auf der all diese Fragen beantwortet werden.

Über 263 Stufen führt die 320 Meter lange und gut gesicherte Holzkonstruktion bergauf durch die Sigmund Thun Klamm und überquert dabei den tosenden Wildbach. Gischt spritzt auf die Holzstege und bizarre Steinformationen erzählen die wundersame Geschichte von Klammhexe und Klammgeist. Bis zu 32 Meter tief hat sich das Wasser in den Stein gegraben: Der Himmel verengt sich manchmal nur zu einem engen Ausschnitt, während die donnernden Wassermassen am ganzen Körper zu spü-ren sind.
Seit tausenden von Jahren sucht sich das Wasser der Kapruner Ache seinen Weg durch den Felsen: Vor allem im Sommer ist der Sprühnebel eine willkommene Abkühlung. Die Aersole, die durch den Aufprall des Wassers am Felsen entstehen, sind eine Wohltat für die Atemwege: Gut durchatmen wird dringend empfohlen!

Wer in großen Schritten durch die kühle Schlucht eilt, hat sie in gut einer Viertelstunde erkundet. Doch das ist nicht empfehlenswert: Vielmehr sollte jeder neue Blickwinkel, jeder Tiefblick ausgekostet werden. Der Naturlehrpfad, der durch die Klamm führt, und die Info-Stationen zur Geschichte berei-chern die Wanderung. Oben angekommen, erwartet Besucher das idyllische Naturparadies Klammsee mit Kinderspielplatz und Einkehrmöglichkeit sowie der Bürgkogel, das älteste Siedlungsge-biet im Kapruner Tal.

Während der Sommermonate finden jeweils montags und freitags die mystischen Abendveranstal-tungen „Sagenhafte Nacht des Wassers“ und „Klammlichter“ in der Sigmund Thun Klamm statt.

icon-1c-sigmund-thun-klamm-kaprun